Amateurfunk - auf den Punkt gebracht. Das deutschsprachige Amateurfunkportal. Amateurfunk - auf den Punkt gebracht
Das deutschsprachige Amateurfunkportal.
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Der Praxistest

Praxistest:  HAM Office Version 2.3 (www.hamoffice.de)

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Start des Programms

Nach Aufruf erscheint eine Eröffnungsseite mit einem sich jedesmal ändernden DXCC-Foto, Zeitangaben und der Themenauswahl. Die wichtigsten Funktionen sind direkt von hier aus aufrufbar. Ich muß mich also nicht erst durch verschachtelte Menüs "hangeln". 

Fazit: Schon der Startbildschirm wirkt erfrischend anders als ich es von bisherigen Programmen her kenne.

Übernahme der bisherigen Log-Daten

Die Übernahme der Logdaten aus meinem ARMAP2000 über die Funktion Datenimport war mit 2 Klicks schnell erledigt. Nun wurde es spannend! Sind alle Daten da, wo sie hin sollten und konnte ich sofort mit dem Log arbeiten? Die Antwort lautete bei dieser Version: Ja.
Alle ARMAP-Programme, ADIF-Dateien sowie viele andere Logbuchprogramme können ebenso einfach mit mit Hilfe des gut struktuierten Importassistenten übernommen werden.

Fazit: Einfache und problemlose Handhabung der Datenübernahme. 

Eingabe von QSO-Daten

Die Eingabemaske mit darunter geöffnetem Logbuch wird über den Menüpunkt "QSO & QSL" erreicht. Diese Seite wird in einem Logprogramm mit Sicherheit am meisten genutzt. Aus diesem Grund werde ich die hier möglichen Funktionen und Features etwas ausführlicher beschreiben.

Nach dem Aufruf der Seite eine erste freudige Überraschung:
Ich erkenne sofort die Eingabemaske des ARMAP2000 wieder!  Nur... freundlicher im Farbton und auf den 2. Blick einige nützliche Zusatzfunktionen, auf die ich noch näher eingehe.

Meine Logdaten (Sortierung: Datum, Call oder DXCC) stehen sofort in der unteren Logbuchliste bereit. Ein Doppelklick und schon ist alles oben in den Feldern der Eingabemaske! Zweite Möglichkeit: Ich gebe oben in die Eingabemaske ein Rufzeichen ein und sofort werden alle bisherige QSO´s mit dieser Station im Logbuch aufgelistet, können dort ausgewählt und dann in den Eingabemaske zum Abändern übernommen werden.

Gebe ich ein neues QSO ein und das Rufzeichen ist bereits im Log vorhanden, so erfolgt die Übernahme der Daten vorheriger QSO´s wie Name, QTH, DOK, ex-Call, Mitgliedsnummern u.a. automatisch in die Eingabefelder des Log-Editors. Das spart übrigens viel Zeit. Wurde das Rufzeichen noch nicht gearbeitet, aber einige Basisdaten der Station sind im Logprogramm vorhanden, dann werden diese Daten auch sofort in die Eingabemaske übernommen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der OP zum Rufzeichen ein DIG-, AGCW- oder MF-Mitglied ist.
Ebenso werden die Felder "Region", "DXCC-Gebiet", WAZ/ITU-Zonen und Beamrichtung sofort automatisch ausgefüllt. Auch exotische oder alte ex-Präfixe werden erkannt und den DXCC-Gebieten zugeordnet.
Weitere oder fehlende Stationsdaten können auch leicht aus der Callbook-CD in das Logprogramm übernommen werden.

Über einen Auswahlschalter kann man das untere Logbuchfenster halbieren und an dieser Stelle ein weiteres Fenster mit zusätzlichen Funktionen öffnen. Es hat dort seinen festen Platz, so dass das leidige Hin- und Herschieben eines Fensters auf dem Bildschirm entfällt, um eine passende Lücke dafür zu finden. Dies ist eine der vielseitigen und sehr nützlichen Funktionen auf der "QSO & QSL" - Seite des HAM Office, das im ARMAP2000 noch etwas umständlich realisert war.
Dieser Auswahlschalter lässt folgende Möglichkeiten zu:

  • nur Logbuch
    Der untere Teil der Eingabeseite besteht aus der Logbuchliste (Grundeinstellung).
  • Log & Statistik
    Neben der verkleinerten Logbuchliste befindet sich die Übersicht über gearbeitete und bestätigte DXCC-, DOK-, LOC-, IOTA-, WAZ-, WAE-, US-Staaten, die sofort nach Eingabe eines neuen Rufzeichens aktualisiert wird. So habe ich jederzeit einen Überblick, ob ich eine Station arbeiten will oder nicht.
  • Log & DXCluster
    Neben der verkleinerten Logbuchliste befindet sich ein Ausschnitt aus dem DXClustermodul des Programms: Monitorfenster, DXCluster-Spots, Alarm-Spots usw.  Die wichtigsten Funktionen des DXClustermoduls kann man so bereits hier ausführen, ohne extra in das Clustermodul wechseln zu müssen.
  • Log & Karte
    Neben der verkleinerten Logbuchliste befindet sich die Karte. Nach Eingabe in das Call-Feld der Eingabemaske, wird das Land bzw. Gebiet der Gegenstation dargestellt. Sind Locatordaten vorhanden, so wird der genaue Standort der Station angezeigt.
  • Log & SAT
    Darstellung der Position eines oder mehrerer Satelliten auf einer Weltkarte neben der verkleinerten Logbuchliste. Ein bevorzugter SAT ist auswählbar.
  • unten nichts
    Die untere Hälfte des Bildschirms ist bei dieser Option frei zur Positionierung eines anderen Windows-Programms. So kann man einen Baken-Monitor, ein CW-Programm o.ä. dort platzieren und gleichzeitig nutzen.

Im oberen Teil des Eingabefensters sind Schalter z.B. für die Übernahmen des aktuellen Datums und Uhrzeit, Umschalter zum schnellen Wechsel in das Kartenmodul, das SAT-Modul, zur zusätzlichen Calldaten- und Notizeingabe, zum Aufruf der Callbook-CD, zum Labeldruck, zum Leeren der Eingabefelder, zu den Log-Vorgabeoption, zum Speichern usw.
Im unteren Teil sind weitere nützliche Schalter, mit denen man z.B. Spalteneinstellungen und die Reihenfolge der Spalten der Logbuchliste verändern, QSO's löschen oder neu hinzufügen kann.

Fazit nach "Spielen" mit den Funktionen in allen möglichen Varianten:
Es macht einfach Spaß, weil die benötigten Funktionen einfach zu bedienen sind und die notwendigen Voreinstellungen keine Fragen aufwerfen können. Eine individuelle und punktgenaue Anpassung, den eigenen Wünschen entsprechend, ist möglich aber nicht zwingend notwendig. Die Dateneingabe ist einfach und übersichtlich, Verzweigungen zu Auswertungen und Datenlisten sind ohne Suchen sofort möglich. 

Das Log durchsuchen - LogCheck

Im Logbuch enthaltene QSO können hier nach über 30 Suchbegriffen aufgelistet werden. Je nach persönlichem Empfinden hat man die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Suchmasken. Eine davon ist mir bestens aus ARMAP2000 bekannt. Trotz guter Voreinstellung kann man Spalteninhalt und die Spaltenbreiten beliebig ändern, um optimal das Ergebnis der Auswahl zu bekommen, das man haben möchte. Nicht mehr und nicht weniger!
Die ausgewählten Datensätze können sortiert, ausgedruckt, geändert und exportiert werden. Das alles mit einem oder zwei Mausklicks! Auch statistische Auswertungen können hier abgefragt werden.

Fazit: Alle meine Wünsche an eine solche Logbuchfunktion wurden erfüllt. Obwohl vom ARMAP2000 durchaus verwöhnt, habe ich hier noch weitergehende Möglichkeiten entdeckt, die so beim Fehlersuchen oder Abgleich mit anderen eigenen Statistiken, der Auflistung von QSO nach Diplomkriterien usw. eine unschätzbare Hilfe sein können.

Statistik

Hier muss eine Aufzählung ausreichen! Alle Möglichkeiten der statistischen Auswertung zu beschreiben, würde den Rahmen meines Praxistests sprengen.
Auswahl: DXCC, DOK, WAE, CQ-Zonen, IOTA, US-Staaten, US-Counties, Kontinente, Locator.
Die Übersicht zeigt einen schnellen zahlenmäßiger Überblick über alle in der Auswahl aufgeführten Kriterien nach gearbeitet/bestätigt. Eines ist gemeinsam für die Nutzung aller o.g. Auswertungsgebiete: In der Auswahlmaske Bänder und Modi wählen und den Schalter "Zählen" anklicken. Mehr ist nicht zu tun!
Das Log wird sehr schnell durchsucht und das Ergebnis nach gearbeitet und bestätigt (Anzahl) ausgegeben. Wer dieses Ergebnis gern Schwarz auf Weiß haben möchte, kann es auch gleich ausdrucken. 
Die Darstellung auf dem Bildschirm kann sowohl als Balkendiagramm oder in Listenform ausgegeben werden.
Für Band/Mode Auswertungen gibt es auch selbst definierbare und danach druckfertige Statistiklisten.
Das Spezialmodul "DXCC-Award" ermöglicht eine automatisierte Auswahl der bestätigten QSO`s nach den Kriterien der DXCC-Award Regeln und vorliegenden gültigen QSL-Karten. 

Nun noch eine sehr schöne, wie ich finde wichtige, Besonderheit in diesem Menü. Die Funktion "Top-Status".
Dies ist ein kleines Fenster welches, bei im Hintergrund laufendem HAM Office, auf dem Desktop positioniert werden kann. Bänder, Modi und Statistikart als Fensterinhalt können vordefiniert werden.
Wird beim "Durchkämmen" der Bänder ein DXCC-Präfix gehört, bei dem man sich nicht sicher ist ob man ihn nur gearbeitet oder auch bestätigt hat, gibt man diesen Präfix ein und hat gleich den absoluten Durchblick. Kein Aufrufen des Logprogramms, kein Suchen in Listen u.ä.. Einfacher geht es nicht, den Überblick zu haben!

Fazit: Auch hier bemerkt man deutlich die Sachkenntnis und Gewissenhaftigkeit, mit der dieses Logprogramm erdacht und auf die Bedürfnisse eines Funkamateurs zugeschnitten wurde, der sein Hobby mit Spaß und dennoch leistungsorientiert-zielstrebig betreibt. Wer sich mit Anderen messen will, der hat mit dieser Statistik-Funktion ein Werkzeug an der Hand um aussagekräftige Resultate zum Stand seiner Erfolge im Hobby Amateurfunk vorzuweisen und sich daran erfreuen zu können.

Karten

Grundsätzlich ist die Kartendarstellung unabhängig von der der Monitorgröße. Dies ist nach Erfahrungen mit anderen Windows-Logbuchprogrammen ja nicht immer der Fall und besonders ärgerlich nach Monitorwechsel. Auch bei 16-Bit Farbtiefe erfolgt noch eine ausgezeichnete Darstellung der Karten in physischen Einstellung. Eine Farbtiefe von 32-Bit ist zu empfehlen.

In der Grundeinstellung ist die Weltkarte, links daneben eine nach DXCC-Präfix und Land umschaltbare Liste zu sehen. 
Farben für physische und politische Darstellung, das Grad- und Locatornetz können verändert und dann als eigene Farbpalette gespeichert werden.
Folgende Einstellungen sind für die Kartendarstellung (moderne Vektorgrafik) möglich:
Physisch, politisch, Ortsnamen einblenden, Präfix einblenden, Grad- bzw. Locatornetz und CQ- oder ITU-Zoneneinteilung über die Karte legen, Leuchtturmstandorte anzeigen und die Option kleine Flaggen (mit dem Rufzeichen einer Station o.ä.) auf der Karte zu positionieren. Zoomen bis in Länder und Teilregionen hinein und zu Inseln ist möglich.
Das Gebiet von Deutschland wird durch eine besonders hohe Kartenauflösung  berücksichtigt, wenn in der Log-Eingabemaske ein deutsches Rufzeichen eingegeben wird und mit dem Schalter Karten (F3) auf das Kartenmodul gewechselt wird.
Über die Positionierung des Mauszeigers auf der Karte sind die Entfernung vom eigenen Standort, Koordinaten, Locator, reale Beamrichtung (azimutal) sowie Auf- und Untergangszeiten der Sonne an der gewählten Position ablesbar.

Fazit: Bei manchen DXCC-Gebieten wünschte ich mir anfangs einen anderen, als den voreingestellten Zoomfaktor.  Aber nach Aktivierung der Funktion "Zoombox" ist der Wunsch doch nicht mehr so dringend. Die voreingestellten Farben erschienen mir gewöhnungsbedürftig und waren nicht ganz mein Geschmack. Eine Veränderung ist hier aber in wenigen Minuten durch die Auswahl einer anderen Farbpalette oder das Gestalten einer eigenen Farbpalette möglich. Also auch kein Ding, aus dem ein Problem erwächst.

DXCluster

Wer DX´er ist, ob auf UKW oder den Kurzwellen, und PacketRadio betreibt, möchte es nicht mehr missen. Es gehört einfach zu einem Logprogramm, die DXClusteranbindung mit Zugriff auf Logdaten und Statistik. Ein TNC muss über den COM-Port des PC angeschlossen und im Programm aktiviert sein. Es werden über den Digi/Knoten auch DXCluster-Meldungen ausgewertet, ohne selbst connected sein zu müssen. Ist derzeit kein anderer User mit einem DXCluster direkt verbunden, muss man sich schon selbst bemühen einen Kontakt zu einem der vielen DXCluster herzustellen.
Das Setup-Menü ist unkompliziert und die TNC-Parameter nach eigenen Wünschen zu konfigurieren. Die erste Clustermeldung kann kommen. Ob mit Stimme oder in CW, das fehlende DXCC-Gebiet auf einem der Bänder oder in einer Betriebsart wird gemeldet und gespeichert.
Das Anzeigefenster ist auf Monitor, Alarm-Spot, DX-Spot, ANN/WWV und ein Sendefenster umschaltbar. Der TNC kann vom Programm getrennt, wieder verbunden oder der Datenfluss mal kurz unterbrochen werden. Ein Spot-Archiv mit Suchfunktion und Zugang zur DXCC-Statistik und DXCC-Award ist nicht alles, was hier an Funktionalität geboten wird. Eine vordefinierbare DXCC-Statistik Darstellung, wie man sie ja von "QSO & QSL" aus der zuschaltbaren Fensteroption kennt, teilt sich die untere Hälfte des Bildschirms mit einer Weltkarte. Mit Blick auf die DXCC-Statistik kann man bei jeder neuen Meldung den eigenen Status sehen und sich für Aktivität oder ein zufriedenes Zurücklehnen entscheiden. Auf der Weltkarte wird das aktuell gemeldete DXCC angezeigt. Wie lange, kann man auch im Setup einstellen.

Fazit: Ich nutzte bisher neben dem DXClustermodul aus ARMAP2000, auch die "RXCluster"-Soft von HB9BZA. Neben den Vorteilen von Windows, mehrere Programme nebeneinander laufen zu lassen, habe ich bei der Nutzung des HAM Office-Clusters den Vorteil, auch Band/Mode Unterscheidungen in die Bewertung der DX-(Alarm) Meldung einzubeziehen. Diese Logbuch/DXCluster/Statistik-Kopplung ist sehr effektiv um aktuell "weiße Flecken" in der Erarbeitung von Diplomen, oder Bandpunkten z.B. im Auge zu behalten.

SAT

Als erstes erblickt man eine Satellitenliste. Man kann einen oder auch mehrere Satelliten der Liste zur Auswahl markieren. Über den Schalter "Karte" kommt man zur Weltkarte, auf der die vorausgewählten Satelliten mit den üblichen Parameterdaten angezeigt werden. Die Darstellung der Flugbahn (einstellbare Geschwindigkeit) ist hilfreich, um die nächsten Überfluge optisch darzustellen. Bahninfos, einzelne Keplerelemente, Eklipsen und Überflüge sind auch tabellarisch darstellbar.

Fazit:  Für mich als ex-MIR und nun "ISS-Interessierter" völlig ausreichend um keinen Überflug der ISS zu verpassen und alle wichtigen Informationen zu anderen Amateurfunk-Satelliten parat zu haben. Spezialisten der Materie haben spezielle Programme mit Rotorsteuerung und so... Für den auch am Satellitenfunk interessierten OM ist das in HAM Office integrierte SAT-Programm ausreichend, da es keinerlei Vorkenntnisse und Begabungen bedarf.

Extras

Den Menüpunkt "Programmoptionen" sollte man als erstes Aufrufen, denn dort werden im allgemeinen Teil wichtige
persönlichen Daten wie der eigene Locator, die Differenz PC-Zeit/UTC-Abweichung u.ä. eingestellt.
Der Punkt "Dateneditoren" enthält die Call-Liste, DOK-Liste, IOTA-Daten, Hintergrunddaten mit DIG, AGCW, MF-Mitgliedsnummer neben Name und Rufzeichen, die ON6DP und DF6EX-QSL Manager Dateien, den eigenen Präfixeditor - um z.B. K1B ohne Update selbst schnell als DXCC KH1 einzuschreiben. Dann wird K1B auch als KH1 und nicht als K1 in der Statistik berücksichtigt - sowie eine US-Staaten- und US-Counties Datenbank.
Eine komfortable Funktion ist die Locator-Berechnung, die von LOC auf Koordinaten umrechnet, wie auch umgekehrt, weiterhin auch Entfernungsberechnungen ermöglicht.
Menüs zur Datensicherung und ein in HAM Office integriertes Labeldruckprogramm, das keine Wünsche offen lässt, füllen diesen letzten Menüpunkt.

Fazit: Nichts zuviel und erst Recht nichts zu wenig, kein unnötiger Schnickschnack. Ich habe keine Hilfe-Option gebraucht und auch nicht fragen müssen, WIE denn WAS und WO geht!

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Horst, DM2FDO                                                                                               Link zum Interview